Vom Teilnehmer zum Experten

Smart im Alltag verfolgt das Ziel, Menschen mit Behinderung über assistive Technologien zu informieren und zu beraten und ihnen damit eine erweiterte Möglichkeit zur Teilhabe zu bieten. Der Einsatz assistiver Technologien soll sie unterstützen und befähigen, ihr Leben mehr selbstbestimmt und selbständiger führen zu können. Darüber hinaus soll den Teilnehmenden die Möglichkeit gegeben werden, selbst beratend tätig werden zu können.

Um diese Ziele zu erreichen, werden Teilziele in nachstehenden Handlungsfeldern verfolgt:

Aufbau von Kompetenzen

Ein erster Schritt Kompetenzen bezüglich smarter Systeme und ihrer Anwendung aufzubauen, erfolgt über Informationsveranstaltungen. Hier wird ein Überblick vermittelt, welche Geräte es gibt und inwieweit sie unterstützen können. In einem zweiten Schritt folgen Schulungen zum Umgang mit dem jeweiligen smarten Gerät, sowie zu den Themen Datenschutz und ethische Aspekte. Damit wird das nötige Grundwissen im Umgang mit neuen Technologien vermittelt, erste auftretende Barrieren und Hürden werden besprochen und ggf. über die Weitergabe eigener Daten durch den Gebrauch bestimmter Geräte, aufgeklärt. Darüber hinaus werden ebenfalls Schulungen für Teilnehmende des Projekts angeboten, die selbst die Beraterrolle übernehmen möchten und an smarten Systemen interessierte Personen an ihren Erfahrungen teilhaben lassen, informieren und beraten wollen.

Erprobung im Alltag

Smart im Alltag entwickelt gemeinsam mit Menschen mit Behinderungen ein Verfahren zur Auswahl und praktischen Erprobung von assisiven Technologien. Die Auswahl, der zu testenden Systeme erfolgt anhand einer Liste von Kriterien, die im Projekt erarbeitet wurde. Aus einem Pool von Tester/innen werden in Gruppen von jeweils 5 bis 15 Personen, die ausgewählten smarten Systeme für einen begrenzten Zeitraum mit nach Hause genommen und dort in den jeweiligen Alltagsabläufen auf Nutzen und Bedienbarkeit getestet. Die Tests werden von den Mitarbeitenden des Projekts begleitet, es wird Foto- und Videomaterial erstellt und Zwischenergebnisse werden festgehalten.

Evaluation

Die Tests werden mithilfe eines im Projekt entwickelten Fragebogens gemeinsam mit den Probanden ausgewertet. Die Ergebnisse werden gebündelt und dokumentiert, um systematische Informationen zu Bedienbarkeit, Technischen Details, Voraussetzungen, Besonderheiten, Risiken, Mehrwert etc. zu erhalten. Die Auswertung beinhaltet darüber hinaus die Reflexion ethischer Aspekte sowie die Thematisierung und kritischer Auseinandersetzung mit Datensicherheit und Datenschutz. Insgesamt werden die aus den Tests gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse, so aufbereitet, dass sie in inklusiven Bildungs- und Beratungsangeboten Verwendung finden können.

Bereitstellung der Ergebnisse

Über eine im Projekt erstellte Website werden die Ergebnisse des Projekts nicht nur der Zielgruppe zugänglich gemacht, sondern können auch für den Bereich der Forschung und Entwicklung neuer Systeme sowie für die Praxis des Sozialwesens nutzbar gemacht werden. Dadurch werden die Ergebnisse auch anderen Akteuren wie z. B. Mitarbeitenden sozialer Dienste, Beratungsstellen, Forschungsinstituten, Herstellern assistiver Technologien etc. bereitgestellt. Um auch Menschen zu erreichen und ausreichend zu informieren, die über keinen Internetzugang verfügen, werden Flyer, Plakate und Broschüren erstellt. Ergänzend finden Informationsveranstaltungen statt. Alle Informationen und Ergebnisse werden in Leichter Sprache sowie weiteren barrierefreien Formaten aufbereitet.

Beratung

Im Projekt wird ein Beratungsangebot aufgebaut und entwickelt, das interessierte Menschen mit und ohne Behinderung bei der Auswahl und Nutzung assistiver Technologien individuell unterstützt und berät. Gemeinsam mit Menschen mit Behinderung werden Informationsmaterialien, Bedienungsanleitungen, Broschüren etc. in leichter Sprache verfasst. Weitere Formate, wie Videoanleitungen, werden erprobt. Dabei wird ein „peer counseling“-Ansatz verwendet, mit dem Tester/innen ihre praktischen Erfahrungen in der Anwendung assistiver Technologien an andere interessierte Menschen vermitteln können.

Umsetzung

Um die genannten Schritte und Ziele umzusetzen, arbeiten wir nach folgenden Methoden:
Die Angebote des Projekts richten sich an den Wünschen und Anforderungen der Zielgruppe aus. Informationen und Ergebnisse werden in Leichter Sprache und weiteren barrierearmen Formaten aufbereitet.
Teilnehmende und Beratende sind Menschen mit Behinderung. Peers-First!
Der Einsatz assistiver Technologien wird bezüglich ethischer und datenschutzrechtlicher Aspekte reflektiert. Die Perspektiven der Nutzer/innen, ihres sozialen Umfelds, der sozialen Dienstleister oder auch der Gesellschaft finden Berücksichtigung.
Bei der Auswahl smarter Systeme wird auf eine möglichst kostensparende Variante geachtet.