Wir können nicht klagen – unsere Böden, ob hier, zuhause oder in den Wohnungen unserer Projektteilnehmer*innen, sind ganz schön sauber. Ob hochflorig, niederflorig, ob Laminat, Holzboden oder Fliesen – der Staub ist weg. Was die Teppichböden angeht, kann man gar nicht mehr verlangen. Doch was ist mit den teppichlosen Böden? Die Fliesen oder das Laminat in Küche, Bad und Flur lassen schon noch etwas an Glanz vermissen. Und wenn man genauer hinschaut, so stellt man vielleicht fest, dass sich der ein oder andere Soßen- oder Fettspritzer beim Kochen über den Pfannenrand hinausgestohlen und sich nicht nur auf dem Herd, sondern auch auf dem Küchenboden häuslich niedergelassen hat. Nicht bemerkt und sofort aufgewischt, ist er nun da, breitet sich aus, trocknet an.

Ebenso im Flur. Nasse Schuhe, ein tropfender Regenschirm reichen aus, um dem Boden ein paar Schmierer zu versetzen. Und auch im Bad, beim enthusiastischen Zähneputzen, kann schon so mancher Zahnpastaklecks auf die Fliese tropfen. Unsere „reinen“ Saugroboter helfen da zumeist nicht weiter. Erstens können sie Feuchtigkeit und Nässe zumeist nicht ab und sind auch nicht dafür vorgesehen, zweitens saugen sie Staub und Haare auf, die mehr oder weniger„lose“ herumliegen, über eingetrockneten Schmutz saugen sie einfach darüber hinweg.

Der Fleck muss weg – aber wie?

Was also tun? Die eine Möglichkeit wäre es, den Flecken auf ganz herkömmliche Art und Weise den Kampf anzusagen: Schrubber, Eimer, Lappen – irgendwo hat man diese Gerätschaften sicher herumstehen. Also dann: Den Eimer unter den Wasserhahn in der Spüle bugsieren oder in die Dusche stellen, Wasser und Putzmittel hinzufügen, den schweren Eimer in den zu säubernden Raum schleppen, den Lappen einweichen, auswringen, um den Schrubber wickeln und loswischen. Zwischendurch den Lappen wieder säubern, um den Schrubber legen und weiterwischen und dann nochmal und nochmal. Zum Schluss den Eimer zurückschleppen, ausleeren, säubern und alles zum Trocknen hinstellen bzw. aufhängen. Puh – ganz schön mühsam. Es gibt sicher auch einfachere Schrubber. Schrubber, denen man schon vorgefertigte Putztücher zum einmaligen Gebrauch anlegen kann. Doch Wischen und Schrubben muss man trotzdem noch mit eigenem Kraftaufwand.

Gibt es da nicht vielleicht noch eine andere Möglichkeit? Eine Möglichkeit zu putzen, die Kraft spart und vielleicht sogar Spaß macht? Putzen und Spaß?!! Ja, so etwas scheint es zu geben! Der Saugroboter hat nämlich einen Verwandten. Und zwar den Wischroboter.

Saugroboter, Kombigeräte, Wischroboter – wo ist denn da der Unterschied?

Im Bereich der Wischroboter gibt es – genau wie in dem der Saugroboter – gewaltige Unterschiede in Bezug auf Können, Leistung und natürlich Preis. So gibt es Geräte, die sowohl saugen als auch wischen können, die sogenannten Kombigeräte, sowie die reinen Wischroboter, deren Aufgabe „nur“ das Wischen ist.

Zu den einfachsten Modellen der Kombigeräte gehören die Putzroboter, die neben dem Saugen mithilfe eines Putztuchs den Boden „wischen“ können. Wischen steht in diesem Fall bewusst in Anführungszeichen, denn diese Geräte besitzen keinen eigenen Wassertank, der das Putztuch ständig mit frischen Wasser versorgt. Vielmehr verfügen sie über eine Vorrichtung auf ihrer Unterseite, in der man ein Putztuch, das man zuvor mit Wasser befeuchtet hat, befestigen kann. Damit zieht dann der Saug-/Wischroboter seine Bahnen. Man kann sich vorstellen, dass ein einmal befeuchtetes Tuch nicht ausreicht, um damit ein ganzes Zimmer sauber zu bekommen. Ganz im Gegenteil – je nach Größe und Verschmutzungsgrad des Zimmers muss das Putztuch mehrmals abgenommen, saubergemacht und wieder am Gerät befestigt werden. Das ist ja ok und zumindest nimmt mir ein solches Gerät schon mal das eigentliche Wischen ab aber so ganz smart ist das noch nicht, oder?

Es geht immer noch smarter

Neben dem oben erwähnten Gerätetyp gibt es auch Kombigeräte, die einen eigenen Wassertank haben, mit dem das Putztuch automatisch mit frischem Wasser versorgt wird. Bei größeren Räumen reicht eine einmalige Füllung des Wassertanks möglicherweise aber nicht aus und auch das Tuch muss zwischendurch evtl. gesäubert werden. Das ist immer noch nicht so smart, dass ich in der Zwischenzeit das Haus verlassen kann und beim Wiederkommen mit Sicherheit ein sauberes Zimmer geschweige denn eine sauber gewischte Wohnung vorfinde.

Dann gibt es noch die reinen Wischroboter, die sich auf das Wischen des Bodens spezialisiert haben. Diese Geräte haben neben dem Frischwassertank manchmal noch einen weiteren Tank, in dem das Schmutzwasser aufgenommen wird. Sie wischen mit einem Putztuch oder einer Putzrolle, die mit dem Wasser aus dem Tank gespeist wird oder sie sprühen das Wasser vor sich her und wischen dann mit einem Putztuch darüber.

Weiterhin gibt es sogar Saug- und Wischroboter, die sich aufeinander abstimmen lassen. Fährt der Saugroboter nach Beendigung der Reinigung in seine Ladestation zurück, ist dies das Signal für den Wischroboter zu starten und sein Reinigungsprogramm auszuführen. Dieser Vorgang wird über eine App eingegeben und gesteuert.

Apropos Steuerung: So groß die Unterschiede in Bezug auf Funktionen und Leistung sind, so groß sind auch die Unterschiede hinsichtlich der Steuerung – ob mit Fernbedienung, per App oder Sprachsteuerung – alle Bedarfe werden abgedeckt.

Wischroboter Medion MD 18379 steht auf dem Boden an der Wand. Auf dem Gerät liegt die dazu gehörende Fernbedienung
Medion MD 18379

Wirklich alle? Wir bei Smart im Alltag konzentrieren uns im Wesentlichen ja darauf wie bediener- und nutzerfreundlich die Geräte sind. Und hier widmen wir uns im Besonderen der Frage, ob sie auch auf ihre Nutzung von Menschen mit den unterschiedlichsten Einschränkungen – physischer sowie kognitiver – vorbereitet sind. Dies wollen wir auch bei diesem Gerätetyp herausfinden und haben uns für diesen Zweck zwei Wischroboter angeschafft.

Unsere Neuen

Zum einen handelt es sich dabei um den Wischroboter Medion MD 18379, zum anderen um den iRobot Braava 390t. Das Gerät von Medion hat zwei Tanks und eine Roll-/Wischbürste sowie eine „Wischlippe“, die das Wasser vom Boden wieder abzieht und in den Schmutzwassertank einsaugt. Bedienen lässt sich der Wischroboter über eine Fernbedienung.

Der iRobot Braava kann sowohl trocken als auch feucht reinigen und verfügt „nur“ über einen Frischwasserbehälter. Zur Reinigung verwendet er wiederverwendbare Mikrofaser Reinigungstücher. Gesteuert wird er über Tasten am Gerät selbst – Trocken- oder Nassreinigung. Die

Wischroboter iRobot Braava 390t steht in seiner Ladestation. Die Putztücher zum Trocken- und Nasswischen liegen davor. Der Navigationscube steht daneben.
iRobot Braava 390t

Navigation erfolgt über einen Navigations Cube, einem Navigationswürfel, der in der Mitte des Raums etwas erhöht platziert werden muss. Von dort sendet er Signale an die Decke, die dort reflektiert und vom Wischroboter empfangen werden, der daraufhin weiß, welche Maße das zu reinigende Zimmer hat und wo er wischen kann und soll.

Beide Wischroboter sind derzeit verliehen und ich bin gespannt, welche Rückmeldungen wir von den beiden Testpersonen bekommen werden. Jedes Gerät hat natürlich seine Vor- und Nachteile und die kann man auch im Internet sehr umfassend nachlesen. Aber Smart im Alltag nähert sich in seiner Fragestellung dem Thema Bediener- und Nutzerfreundlichkeit eines jeden Geräts ja aus dem Blickwinkel von Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Und darüber gibt es noch nicht sehr viel nachzulesen. Insofern hoffe ich, dass wir hier eine Lücke wenn auch nicht schließen, so doch ins Gespräch bringen können.

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