Heute hat einer unserer Saugroboter vorübergehend ein neues Zuhause gefunden. Nachdem ich vor kurzem in der Frauengruppe der Tagesgestaltenden Angebote im TagWerk zu Gast war und über das Projekt berichtet und ein paar Geräte vorgeführt habe, war eine der Teilnehmerinnen von meinem mitgebrachten Saugroboter so angetan, dass sie ihn sehr gerne einmal bei sich zuhause ausprobieren wollte. Gesagt – Getan. Wir verabredeten uns für heute vormittag und so machte ich mich vorhin mit meinem Fahrrad, den Saugroboter im Fahrradkorb hinten drauf, auf den Weg zu ihr nach Hause. Dort angekommen, wurde ich erst einmal mit einem Kaffee begrüßt und kaffeetrinkend erledigten wir erst einmal noch ein paar Formalitäten. Z. B. mussten wir noch klären, ob und wo wir Fotos von ihr veröffentlichen dürfen. Und dann hatte ich auch noch einen kleinen Fragebogen dabei, den wir gemeinsam ausgefüllt haben.

Nachdem diese „Trockenübungen“ erledigt waren, konnten wir uns dann aber endlich dem hauptsächlichen Gegenstand unseres Treffens widmen – dem Saugroboter, der noch eingepackt in der Ecke stand. Dieser wurde sofort „getauft“ und wird, zumindest die nächsten 4 Wochen, auf den Namen Felix hören. Nach dem Auspacken, steckten wir erstmal die Seitenbürstchen fest, suchten einen geeigneten Platz für die Ladestation und schlossen sie an das Stromnetz an. Danach vertieften wir uns in die Bedienungsanleitung, die als ziemlich dickes Buch daherkommt, sodass man erst mal schlucken muss. Doch bei genauerer Betrachtung erkennt man, dass die Dicke des Buches von den vielen Sprachen herrührt, in denen die Anleitung verfasst ist und es deshalb gar nicht so viel ist, was man sich letztendlich durchlesen und anschauen muss. Der Text wird nämlich auch von Bildern begleitet, sodass man sich die Einrichtung und Bedienung des Gerätes besser vorstellen kann.

Der Saugroboter lässt sich per Fernbedienung und auch per Smartphone bedienen. Wir haben uns erst einmal mit der Fernbedienung begnügt, da Fr. E. und auch das Haus, in dem sie lebt, noch über kein WLAN verfügen und unser mobiles WLAN, das wir für solche Fälle beantragt haben, noch nicht freigegeben wurde. Normalerweise muss der Saugroboter erst einmal 4 Stunden laden, bevor er startklar ist. Dies hatte ich aber schon im Büro erledigt, sodass wir sofort loslegen konnten.

Fr. E. hält die Fernbedienung in der HandDie Fernbedienung ist in mehrere Bereiche aufgebaut: im oberen Teil befindet sich ein Display, in dem die aktuelle Uhrzeit und die Saugkraft, mit der der Roboter saugen soll abgelesen werden kann. Außerdem wird hier auch die Zeit angezeigt, zu der der Saugroboter selbständig startet, sofern man eine Zeit einprogrammiert hat. Unter dem Display befinden sich mehrere Tasten: eine Taste, um den automatischen Modus zu wählen und eine Taste, um die Saugkraft einzustellen, mit dem der Roboter saugen soll. Wiederum darunter befindet sich eine Start-/Pausetaste, um die herum Pfeiltasten angeordnet sind, mit denen man den Roboter manuell in die unterschiedlichen Richtungen steuern kann. Im unteren Teil der Fernbedienung befinden sich noch die Tasten für die Befehle: auf einem Fleck saugen, an der Wand entlang saugen, nur in einem Zimmer saugen, zurück zur Ladestation. Des weiteren findet man eine Taste, um die Uhrzeit einzustellen und um den Roboter zu programmieren, sodass er zu einer bestimmten Uhrzeit selbständig startet.

Wir begannen damit, die Uhrzeit zu stellen. Hier ist die Schwierigkeit, dass die Anzeige nur über die Ziffern 1-12 verfügt und man nur an den Kürzeln AM und PM erkennen kann, ob es sich um vormittags oder nachmittags handelt. Ebenso verhält es sich mit der Anzeige der Uhrzeit, mit der man den Roboter programmiert. Wir haben den Saugroboter auch direkt für eine bestimmte Uhrzeit programmiert und waren gespannt, ob es klappen würde. Bis dahin gingen wir die verschiedenen Befehle durch und schickten den Roboter kreuz und quer durchs Zimmer.

Mit Kabeln, die frei rumliegen, muss man vorsichtig sein, denn der Saugroboter kann sich darin verheddern. Und man muss aufpassen, dass er nicht unter zu tief gelegenen Möbeln steckenbleibt. Aber es hat alles geklappt. Wir schickten ihn auch in Richtung Treppenabsatz, um zu schauen, ob er erkennt, dass es abwärts geht und: JA, er hat es erkannt und kehrt gemacht. Dann schickten wir ihn zur Ladestation zurück, um abzuwarten ob er zur von uns einprogrammierten Uhrzeit selbständig wieder losdüst. In der Zwischenzeit gab es noch ein paar formelle Dinge zu besprechen und dann – pünktlich zur verabredeten Zeit, ertönte ein Piepen und Felix setzte sich in Bewegung. Wir hatten alles richtig gemacht und die Freude war groß. Abschließend mussten wir natürlich noch kontrollieren, wie man den Saugbehälter leert. Das war teilweise ein bisschen sperrig und bedarf einer gewissen Einübungszeit. Es gibt nämlich nicht nur das Fach, das den aufgesaugten Staub auffängt, sondern auch noch ein Fach mit dem Filter, sowie die Rollbürste, die man reinigen muss. Das Rein- und Rausnehmen muss man etwas üben, beim zweiten Versuch klappte es schon besser.

Nun hat Fr. X den Saugroboter für die nächsten 4 Wochen bei sich zuhause und kann ihn ausprobieren und ihre Erfahrungen machen. Ich werden sie nächste Woche besuchen, um zu schauen, ob sie in der Zwischenzeit gut damit zurecht kam, ob es Schwierigkeiten gab, ob es etwas am Gerät gibt, was sie als verbesserungswürdig empfindet oder auch, ob sie rundum zufrieden ist.

Vorläufiges Fazit:

Nach dem heutigen Treffen kann ich allerdings schon einmal festhalten, dass die Einrichtung des Gerätes nicht unbedingt barrierearm ist. Für Menschen, die nicht lesen können, sind die Bilder m. E. nicht für jeden ausreichend, um die Bedienung auf Anhieb zu verstehen, vor allem nicht für Menschen, die bisher wenig mit solchen technischen Geräten zu tun hatten. Auf Youtube gibt es einige Tutorials – auch auf Deutsch und teilweise sehr ausführlich. Dies könnte für Menschen, die alleine leben oder die Einrichtung selbständig vornehmen und erstmal keine Hilfe einer weiteren Person in Anspruch nehmen möchten oder können, eine Hilfe sein. Wenn sie denn über WLAN und ein passendes Endgerät verfügen.

Außerdem ist die Einstellung der Uhrzeit, sowohl der aktuellen als auch der zu programmierenden, durch die 12-Stundenanzeige und den Einsatz von AM und PM für einige sicher gewöhnungsbedürftig. Fr. X war diese Art der Stundenanzeige jedenfalls fremd.

Gesaugt hat der Roboter sehr gut und dass man selbst keinen sperrigen und schweren, teilweise noch mit Schlauch versehenen Staubsauger hinter sich herziehen, oder eine Reinigungskraft in seine privaten Räume kommen lassen muss, ist für manche sicher eine große Erleichterung und eine feine Sache. Doch zum Leeren und Saubermachen des Saugroboters muss man sich dann doch nach unten bücken und, falls man nicht in der Lage ist, den Behälter und die Bürste in der Hocke herauszunehmen, ihn anheben und auf dem Tisch oder sonst einer Ablage abstellen, um im Sitzen oder Stehen die Behälter entnehmen und säubern zu können. Ist man bewegungseingeschränkt oder sitzt gar im Rollstuhl, könnte das schon schwierig oder unmöglich werden. Dann ist man vielleicht doch wieder, wenn auch in geringerem Maße als ohne Saugroboter, auf Hilfe angewiesen. Doch dies gilt es erst noch herauszufinden.

 

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